3D-Druck

Neue Wege in der Bauindustrie

Neue innovative Technologien machen auch vor der Bauindustrie nicht halt. Das Bestreben nach neuen Lösungen und Wegen revolutioniert Bauprozesse nachhaltig. Ob Virtual Reality, digitale Gebäudemodelle oder 3D-Druck, eines haben alle Trends gemeinsam: Sie versprechen schnelleres, wirtschaftlicheres und besseres Arbeiten. Wir haben uns einen dieser Trends etwas genauer angesehen.

Das Haus aus dem 3D-Drucker

Ja, sie haben richtig gelesen! Zu den absoluten Megatrends der Baubranche gehört unangefochten der 3D-Druck, welcher auch in den kommenden Jahren immer mehr an Fahrt aufnehmen wird. Schon jetzt gibt es viele Möglichkeiten den 3D-Druck einzusetzen. Mit einem Druckkopf über drei Achsen, welcher auf einem fest installierten Metallrahmen fixiert ist, trägt der 3D-Betondrucker Schicht für Schicht schnell aushärtenden Beton auf. Um größere Konstruktionen zu realisieren, gibt es bereits Verfahren, die einen Mix aus Beton und Glasfasern verwenden oder Drucker, die einen zeitgleichen Ausdruck von Beton und polymerem Schaum für die Isolation ermöglichen. Aber nicht nur Beton, auch Strukturen aus Aluminium, Edelstahl, Bronze oder Inconel-Legierungen sind keine Zukunftsmusik mehr. 

Innovation weiter gedacht

Durch diese Robotertechnik lassen sich bereits klassische Ziegelkonstruktionen und Betonstrukturen ohne Schalung ersetzen. Mühsames Stemmen wird durch den Druckvorgang überflüssig, denn Öffnungen für Türen und Fenster werden einfach ausgespart. Ebenso für die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse für die Gebäudetechnik und die geplanten Auslässe für diverse Steckdosen. An der zuvor programmierten Stelle stoppt der Drucker und beginnt hinter der Steckdose neu. 


© Bild: Guido Kirchner / dpa / picturedesk.com/Guido Kirchner/dpa/picturedesk.com

Ungeahntes Potential

Digitalisierung und neue Technologien lassen Arbeitskräfte oftmals um ihre Arbeitsplätze fürchten. In diesem Fall ist dies aber unbegründet. Obwohl ein 3D-Drucker in der Regel ca. 5 Minuten für einen Quadratmeter und dabei nur zwei Fachkräfte braucht, die die Maschine bedienen, hat dieser auch viele Vorteile. Neben der Zeit- und Kostenersparnis lassen sich Arbeitsplätze durch Innovation attraktiver gestalten und somit Fachkräfte gewinnen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Technologie in Zukunft mehr Arbeitsplätze schaffen wird und auch junge Menschen vermehrt in die Bauindustrie locken wird. Außerdem: ein 3D-Drucker kann nur Wände bauen, alles andere muss immer noch konventionell gearbeitet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die finale Planung bereits vor dem Projektstart vorliegt und somit für Planungssicherheit bei allen Beteiligten sorgt. 

Was die Zukunft bringt

Das bisher größte realisierte Gebäude mittels 3D-Druck ist ca. 630 Quadratmeter groß und steht in Dubai. Durch die hohe Baugeschwindigkeit, den reduzierte Materialbedarf und das saubere Arbeiten (der Abfall lässt sich bis zu 60% senken) ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Technik auch für Großprojekte einsetzbar ist. Der 3D-Druck ist auf jeden Fall ein Bau-Trend, der sich zu Beobachten lohnt. Bis es soweit ist, heißt es leider noch etwas abwarten. 

SHARE POST:
Facebook
Twitter
LinkedIn